Koch-Presse
07.09.2012

UNION: Das böse Erwachen
Ein Punkt nach vier Spielen und Platz 16 sind für Union Neuland. Dennoch herrscht in Berlin Ruhe.
Einen Tag nach der 1:2-Heimniederlage gegen Hertha BSC war Uwe Neuhaus (52) am Boden. Der Union-Trainer saß am Pfosten und schaute dem Training der Reservisten zu. Doch als ein Fotograf diesen Moment einfrieren wollte, sprang Neuhaus blitzartig auf. Ein Symbol für Resignation wollte der Fußball-Lehrer auf keinen Fall darstellen.
Allerdings ist die sportliche Situation nach nur einem Punkt aus vier Spielen bescheiden. In den sechs Zweitligajahren zuvor stand Union im selben Zeitraum nie so schlecht da. Dabei hatten die Berliner nach Platz sieben im Vorjahr den nächsten Quantensprung geplant. Rang fünf bis sieben wurde ausgerufen. "Im Moment scheinen wir sehr weit davon entfernt zu sein. Nun haben wir einige Wochen vor der Brust, nach denen wir vielleicht das Ziel korrigieren müssen, wenn wir gar nicht unten wegkommen", sagt Neuhaus. "Aber jetzt mache ich mir darüber keine Gedanken. Wir hatten in den letzten Jahren häufiger einen schlechten Start."
Insgesamt gesehen ging es seit 2007 unter Neuhaus steil bergauf. Aktuell können die Akteure ihren Ansprüchen aber nicht gerecht werden. "Im Moment machen wir Fehler, die brutal bestraft werden. Das zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Spiele", sagt Neuhaus.
Die Abwehr, gegen Hertha patzten Verteidiger Marc Pfertzel und Torwart Daniel Haas, leistet sich zu viele Aussetzer. In der Offensive werden im Vergleich zum Vorjahr viel weniger Torchancen erspielt. Und vor dem gegnerischen Kasten fehlt es an Kaltschnäuzigkeit. Es gab kein einziges Stürmertor in dieser Saison. "Unser Manko ist es, dass nach vorn nicht viel geht, und wenn wir mal eine Chance haben, machen wir die nicht rein", sagt Kapitän Torsten Mattuschka (31). "Und wenn der Gegner ein Tor macht, müssen wir hinterherrennen." Doch das Spiel machen zu müssen, fällt Union schwer.
In den ersten vier Begegnungen setzte Neuhaus 19 Spieler ein. Durch Verletzungen konnte sich noch keine Stammelf herausbilden. Auch die sechs Zugänge brachten noch nicht die erwünschten Impulse. Bisher haben sich nur Schlussmann Haas und Innenverteidiger Fabian Schönheim etabliert.
Die Derby-Niederlage schmerzt, auch wegen der Verletzungen von Mattuschka und Michael Parensen (26). Wie lange sie ausfallen, ist offen. Sicher ist indes, dass Uwe Neuhaus in Ruhe weiterarbeiten kann, über ihn wird nicht debattiert - vorerst zumindest. "Ich werde auf die Mannschaft nicht einschlagen. Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und das Selbstvertrauen so weit bringen, dass wir wieder gewinnen." Matthias Koch
Einen Tag nach der 1:2-Heimniederlage gegen Hertha BSC war Uwe Neuhaus (52) am Boden. Der Union-Trainer saß am Pfosten und schaute dem Training der Reservisten zu. Doch als ein Fotograf diesen Moment einfrieren wollte, sprang Neuhaus blitzartig auf. Ein Symbol für Resignation wollte der Fußball-Lehrer auf keinen Fall darstellen.
Allerdings ist die sportliche Situation nach nur einem Punkt aus vier Spielen bescheiden. In den sechs Zweitligajahren zuvor stand Union im selben Zeitraum nie so schlecht da. Dabei hatten die Berliner nach Platz sieben im Vorjahr den nächsten Quantensprung geplant. Rang fünf bis sieben wurde ausgerufen. "Im Moment scheinen wir sehr weit davon entfernt zu sein. Nun haben wir einige Wochen vor der Brust, nach denen wir vielleicht das Ziel korrigieren müssen, wenn wir gar nicht unten wegkommen", sagt Neuhaus. "Aber jetzt mache ich mir darüber keine Gedanken. Wir hatten in den letzten Jahren häufiger einen schlechten Start."
Insgesamt gesehen ging es seit 2007 unter Neuhaus steil bergauf. Aktuell können die Akteure ihren Ansprüchen aber nicht gerecht werden. "Im Moment machen wir Fehler, die brutal bestraft werden. Das zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Spiele", sagt Neuhaus.
Die Abwehr, gegen Hertha patzten Verteidiger Marc Pfertzel und Torwart Daniel Haas, leistet sich zu viele Aussetzer. In der Offensive werden im Vergleich zum Vorjahr viel weniger Torchancen erspielt. Und vor dem gegnerischen Kasten fehlt es an Kaltschnäuzigkeit. Es gab kein einziges Stürmertor in dieser Saison. "Unser Manko ist es, dass nach vorn nicht viel geht, und wenn wir mal eine Chance haben, machen wir die nicht rein", sagt Kapitän Torsten Mattuschka (31). "Und wenn der Gegner ein Tor macht, müssen wir hinterherrennen." Doch das Spiel machen zu müssen, fällt Union schwer.
In den ersten vier Begegnungen setzte Neuhaus 19 Spieler ein. Durch Verletzungen konnte sich noch keine Stammelf herausbilden. Auch die sechs Zugänge brachten noch nicht die erwünschten Impulse. Bisher haben sich nur Schlussmann Haas und Innenverteidiger Fabian Schönheim etabliert.
Die Derby-Niederlage schmerzt, auch wegen der Verletzungen von Mattuschka und Michael Parensen (26). Wie lange sie ausfallen, ist offen. Sicher ist indes, dass Uwe Neuhaus in Ruhe weiterarbeiten kann, über ihn wird nicht debattiert - vorerst zumindest. "Ich werde auf die Mannschaft nicht einschlagen. Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen und das Selbstvertrauen so weit bringen, dass wir wieder gewinnen." Matthias Koch