Koch-Presse
17.11.2011

UNION: Im Aufwind
Unions Mittelfeldspieler Zoundi hofft auf einen Sieg gegen Düsseldorf
Von Matthias Koch
BERLIN - Patrick Zoundi ist ein sehr religiöser Mensch. Der aus Burkina Faso stammende Fußballer des Zweitligisten 1.FC Union Berlin liest in der Kabine die Bibel. Vor dem Anpfiff wurde er auch schon auf der Bank beim Beten beobachtet. Am Sonnabend (13 Uhr) im Heimspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf stehen die Chancen für den 29-jährigen Mittelfeldspieler aber ganz gut, mal wieder von Beginn an auflaufen zu dürfen.
Trainer Uwe Neuhaus hütet das Geheimnis seiner Aufstellung zwar traditionell bis zum Spieltag wie einen Goldschatz. Doch einige Gründe sprechen für den Einsatz von Zoundi ab der ersten Minute. Zum einen konnte er als Joker beim letzten erfolgreichen Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig (2:1) endlich seinen ersten Meisterschaftstreffer erzielen. Zum anderen ließ ihn Neuhaus am Dienstagabend beim Test gegen die zweite und dritte Reihe der Nationalelf von Aserbaidschan (1:0) als einen der wenigen Akteure 90 Minuten lang durchspielen. Außerdem – und das ist vielleicht Zoundis größtes Faustpfand neben seiner ansteigenden Form – trug der Außenbahnspieler bis zum Sommer noch das Trikot von Fortuna Düsseldorf.
„Es ist für mich eine besondere Partie. Düsseldorf war schließlich mein erster Verein in Deutschland. Ich bin mit vielen Spielern befreundet“, erzählte Zoundi nach dem Match gegen die von Berti Vogts betreuten Aserbaidschaner. „Letzte Woche war der Düsseldorfer Assani Lukimya hier. Wir haben zusammen gegessen. Aber auf dem Feld ist die Freundschaft beendet. Für mich ist das Wichtigste, dass Union gewinnt.“
Von den fünf Neuzugängen des 1. FC Union, der außerdem noch Verteidiger Marc Pfertzel, den defensiven Mittelfeldspieler Markus Karl sowie due Angreifer Silvio und Simon Terodde im Sommer holte, hatte Zoundi die längste Anlaufzeit. Eine aus dem Heimaturlaub mitgebrachte Malariaerkrankung ließ ihn sportlich nicht auf die Füße kommen. Zudem stieg auf der rechten Außenbahn, wo sich Zoundi am wohlsten fühlt, Christopher Quiring zum Shootingstar auf. Während Unions Eigengewächs Quiring mit vier Treffen zum Stammspieler avancierte, war Zoundi bei seinen elf Punktspielen nicht ein einziges Mal über 90 Minuten dabei. Nur drei Mal stand der frühere Nationalkicker von Burkina Faso in der Startformation.
Spätestens seit dem Erfolgserlebnis von Braunschweig scheint Zoundi im Aufwind zu sein, der mangels eines Führerscheins Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hilfsbereiten Autofahrern unter seinen Mitspielern durchquert. „Ich fühle mich besser als zum Anfang. Ich war krank und Christopher Quiring spielte sehr gut“, sagt Zoundi. „Er hat seine Chance genutzt. Quiring macht einen guten Job. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft zu helfen, wenn ich gebraucht werde.“
Nachholbedarf hat Zoundi bei seinen Deutsch-Kenntnissen. Er kommt sehr gut mit Englisch und Französisch über die Runden. Dem Trainer gefällt das aber nur bedingt. „Ich persönlich könnte es mir nicht vorstellen, ins Ausland zu gehen, ohne die Sprache zu beherrschen“, kritisierte Uwe Neuhaus. „Er ist ja auch schon lange hier. Es wäre besser, wenn er sich mehr ins Zeug legen würde."
Von Matthias Koch
BERLIN - Patrick Zoundi ist ein sehr religiöser Mensch. Der aus Burkina Faso stammende Fußballer des Zweitligisten 1.FC Union Berlin liest in der Kabine die Bibel. Vor dem Anpfiff wurde er auch schon auf der Bank beim Beten beobachtet. Am Sonnabend (13 Uhr) im Heimspiel gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf stehen die Chancen für den 29-jährigen Mittelfeldspieler aber ganz gut, mal wieder von Beginn an auflaufen zu dürfen.
Trainer Uwe Neuhaus hütet das Geheimnis seiner Aufstellung zwar traditionell bis zum Spieltag wie einen Goldschatz. Doch einige Gründe sprechen für den Einsatz von Zoundi ab der ersten Minute. Zum einen konnte er als Joker beim letzten erfolgreichen Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig (2:1) endlich seinen ersten Meisterschaftstreffer erzielen. Zum anderen ließ ihn Neuhaus am Dienstagabend beim Test gegen die zweite und dritte Reihe der Nationalelf von Aserbaidschan (1:0) als einen der wenigen Akteure 90 Minuten lang durchspielen. Außerdem – und das ist vielleicht Zoundis größtes Faustpfand neben seiner ansteigenden Form – trug der Außenbahnspieler bis zum Sommer noch das Trikot von Fortuna Düsseldorf.
„Es ist für mich eine besondere Partie. Düsseldorf war schließlich mein erster Verein in Deutschland. Ich bin mit vielen Spielern befreundet“, erzählte Zoundi nach dem Match gegen die von Berti Vogts betreuten Aserbaidschaner. „Letzte Woche war der Düsseldorfer Assani Lukimya hier. Wir haben zusammen gegessen. Aber auf dem Feld ist die Freundschaft beendet. Für mich ist das Wichtigste, dass Union gewinnt.“
Von den fünf Neuzugängen des 1. FC Union, der außerdem noch Verteidiger Marc Pfertzel, den defensiven Mittelfeldspieler Markus Karl sowie due Angreifer Silvio und Simon Terodde im Sommer holte, hatte Zoundi die längste Anlaufzeit. Eine aus dem Heimaturlaub mitgebrachte Malariaerkrankung ließ ihn sportlich nicht auf die Füße kommen. Zudem stieg auf der rechten Außenbahn, wo sich Zoundi am wohlsten fühlt, Christopher Quiring zum Shootingstar auf. Während Unions Eigengewächs Quiring mit vier Treffen zum Stammspieler avancierte, war Zoundi bei seinen elf Punktspielen nicht ein einziges Mal über 90 Minuten dabei. Nur drei Mal stand der frühere Nationalkicker von Burkina Faso in der Startformation.
Spätestens seit dem Erfolgserlebnis von Braunschweig scheint Zoundi im Aufwind zu sein, der mangels eines Führerscheins Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln und hilfsbereiten Autofahrern unter seinen Mitspielern durchquert. „Ich fühle mich besser als zum Anfang. Ich war krank und Christopher Quiring spielte sehr gut“, sagt Zoundi. „Er hat seine Chance genutzt. Quiring macht einen guten Job. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft zu helfen, wenn ich gebraucht werde.“
Nachholbedarf hat Zoundi bei seinen Deutsch-Kenntnissen. Er kommt sehr gut mit Englisch und Französisch über die Runden. Dem Trainer gefällt das aber nur bedingt. „Ich persönlich könnte es mir nicht vorstellen, ins Ausland zu gehen, ohne die Sprache zu beherrschen“, kritisierte Uwe Neuhaus. „Er ist ja auch schon lange hier. Es wäre besser, wenn er sich mehr ins Zeug legen würde."