Koch-Presse
17.11.2011

UNION: Die "Aktie" Union im Hoch
21 Punkte, Platz 7 in der 2. Liga. Sportlich läuft's richtig gut für Union Berlin. Doch auch neben dem Platz tut sich Einiges. Die Aussicht auf ein neues Schmuckkästchen "An der Alten Försterei" sorgt für Euphorie im kompletten Umfeld.
Fußball ist oft mehr als ein 1:0. Der 1. FC Union Berlin versucht derzeit, seine Philosophie von der dezenten Kommerzialisierung mit Macht zu propagieren. In der ganzen Stadt werben Plakate und Taxis für den am 1. Dezember beginnenden Verkauf von Aktien am Stadion "An der Alten Försterei". Für Kritiker ist es ein Geschäft mit der Emotionalität der treuesten Fans. Die Mitglieder selbst sind begeistert und werden wohl zu Tausenden mindestens eine der zur Verfügung stehenden 10 000 Aktien im Wert von jeweils 500 Euro zeichnen.
Wirtschaftliche Gewinne sind dabei nicht zu erwarten. Präsident Dirk Zingler selbst sprach von einer "Schmuckaktie". Doch der Erhalt der Stehplatzkultur und des Stadionnamens sowie die Aussicht auf die neue Haupttribüne sorgen vor allem in Köpenick, dem Kerngebiet des 1. FC Union, für Euphorie.
Kein Wunder, dass die Alte Försterei am Sonnabend gegen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf wohl ausverkauft sein wird. Bis Mitte der Woche waren schon über 15.000 Tickets vergriffen. "Wir spüren diese Aufbruchsstimmung. Aber sportlich haben wir auch dafür gesorgt, dass ein bisschen Euphorie entstanden ist. Mit 21 Punkten stehen wir nicht so verkehrt da", sagt Christoph Menz. Der Verteidiger wird sich wie so mancher seiner Mitspieler auch an Unions weihnachtlichem Aktienmarkt beteiligen.
Sportlich sollen die Aktien dann auch weiter steigen, obwohl die Berliner mit Tabellenplatz 7 voll im Soll der einstelligen Planvorgabe sind. "In den nächsten Spielen gegen Düsseldorf, Rostock, Cottbus, Frankfurt und Fürth könnten wir sieben bis zehn Punkte holen", rechnet Menz vor.
Richtig heiß auf die Fortuna ist der Ex-Düsseldorfer Patrick Zoundi, der am Dienstag beim erfolgreichen Test gegen die zweite und dritte Reihe Aserbaidschans (1:0, Torschütze: Mosquera) über die volle Distanz durchspielte. "Es ist für mich eine besondere Partie. Düsseldorf war schließlich mein erster Verein in Deutschland", sagte Zoundi. "Ich bin mit vielen Spielern befreundet. Aber auf dem Feld ist die Freundschaft beendet. Für mich ist das Wichtigste, dass Union gewinnt."
Das sieht auch sein Kapitän Torsten Mattuschka so. "Wir versuchen, die Serie zu knacken. Düsseldorf ist seit 21 Spielen ungeschlagen und Tabellenerster. Wir sind klarer Außenseiter", sagt der Mittelfeldmotor. "Also haben wir nichts zu verlieren. Wir wollen die Heimbilanz wieder aufbessern. Wenn die Aktiengeschichte dadurch noch besser wird, wäre es ein schöner Nebeneffekt."
Mattuschka wünscht sich wie in den letzten drei Heimspielen gegen Fortuna Düsseldorf einen "dreckigen" 1:0-Sieg. Fazit: Fußball ist eben doch oft nicht mehr als ein 1:0. Matthias Koch
Fußball ist oft mehr als ein 1:0. Der 1. FC Union Berlin versucht derzeit, seine Philosophie von der dezenten Kommerzialisierung mit Macht zu propagieren. In der ganzen Stadt werben Plakate und Taxis für den am 1. Dezember beginnenden Verkauf von Aktien am Stadion "An der Alten Försterei". Für Kritiker ist es ein Geschäft mit der Emotionalität der treuesten Fans. Die Mitglieder selbst sind begeistert und werden wohl zu Tausenden mindestens eine der zur Verfügung stehenden 10 000 Aktien im Wert von jeweils 500 Euro zeichnen.
Wirtschaftliche Gewinne sind dabei nicht zu erwarten. Präsident Dirk Zingler selbst sprach von einer "Schmuckaktie". Doch der Erhalt der Stehplatzkultur und des Stadionnamens sowie die Aussicht auf die neue Haupttribüne sorgen vor allem in Köpenick, dem Kerngebiet des 1. FC Union, für Euphorie.
Kein Wunder, dass die Alte Försterei am Sonnabend gegen Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf wohl ausverkauft sein wird. Bis Mitte der Woche waren schon über 15.000 Tickets vergriffen. "Wir spüren diese Aufbruchsstimmung. Aber sportlich haben wir auch dafür gesorgt, dass ein bisschen Euphorie entstanden ist. Mit 21 Punkten stehen wir nicht so verkehrt da", sagt Christoph Menz. Der Verteidiger wird sich wie so mancher seiner Mitspieler auch an Unions weihnachtlichem Aktienmarkt beteiligen.
Sportlich sollen die Aktien dann auch weiter steigen, obwohl die Berliner mit Tabellenplatz 7 voll im Soll der einstelligen Planvorgabe sind. "In den nächsten Spielen gegen Düsseldorf, Rostock, Cottbus, Frankfurt und Fürth könnten wir sieben bis zehn Punkte holen", rechnet Menz vor.
Richtig heiß auf die Fortuna ist der Ex-Düsseldorfer Patrick Zoundi, der am Dienstag beim erfolgreichen Test gegen die zweite und dritte Reihe Aserbaidschans (1:0, Torschütze: Mosquera) über die volle Distanz durchspielte. "Es ist für mich eine besondere Partie. Düsseldorf war schließlich mein erster Verein in Deutschland", sagte Zoundi. "Ich bin mit vielen Spielern befreundet. Aber auf dem Feld ist die Freundschaft beendet. Für mich ist das Wichtigste, dass Union gewinnt."
Das sieht auch sein Kapitän Torsten Mattuschka so. "Wir versuchen, die Serie zu knacken. Düsseldorf ist seit 21 Spielen ungeschlagen und Tabellenerster. Wir sind klarer Außenseiter", sagt der Mittelfeldmotor. "Also haben wir nichts zu verlieren. Wir wollen die Heimbilanz wieder aufbessern. Wenn die Aktiengeschichte dadurch noch besser wird, wäre es ein schöner Nebeneffekt."
Mattuschka wünscht sich wie in den letzten drei Heimspielen gegen Fortuna Düsseldorf einen "dreckigen" 1:0-Sieg. Fazit: Fußball ist eben doch oft nicht mehr als ein 1:0. Matthias Koch