Koch-Presse
06.05.2011
UNION/COTTBUS: Urlaubsbekanntschaft
Die Kapitäne von Union Berlin und Energie Cottbus rasseln mit den Säbeln
Von Matthias Koch
BERLIN - Marc-André Kruska fuhr diese Woche in Köpenick vor. Der Kapitän des FC Energie Cottbus reiste aber noch nicht zur Partie beim 1. FC Union im Stadion An der Alten Försterei an. Vielmehr wollte er Union-Spielführer Torsten Mattuschka besuchen. Seit 2007 sind die beiden Mittelfeldspieler befreundet. „Wir haben uns in einem Urlaub auf den Malediven kennen gelernt. Seitdem ist der Kontakt geblieben“, erzählte der 23-jährige Kruska.
Auf interessante Weise kreuzen sich nun erstmals die Wege der beiden Kumpel als Spielführer. Mattuschka, der am Montag beim 1:1 des FC Energie gegen den FC Augsburg auf der Tribüne spionierte, spielt seit 2005 bei Union. Seit dem Sommer trägt er die Binde. Kruska, der früher bei Borussia Dortmund und dem FC Brügge kickte, ist seit 2009 in der Lausitz. Er ist der verlängerte Arm von Trainer Claus-Dieter Wollitz. „Dass wir mal als Kapitäne in der 2. Bundesliga direkt aufeinandertreffen, hätte ich im Leben nicht gedacht“, so Mattuschka. „Auf einmal war Marc in Cottbus, in der Stadt, wo ich geboren bin und wo ich gespielt habe.“
Ein bisschen ärgerlich finden die beiden, dass es am Sonntag nur noch ums Prestige geht. Union hat den Ligaverbleib sicher, Cottbus kann nicht mehr aufsteigen. „Ja, das ist besonders für uns sehr schade. Aber bei einem Derby muss man sich nicht motivieren. Bei Union ist die Stimmung ja auch besonders“, sagte Kruska mit Blick auf die ausverkaufte Alte Försterei.
Mit dem Ausgang der Serie können beide Clubs aber wohl leben. „Die Saison war gut, weil wir den Klassenerhalt geschafft haben. Mehr kann man im Moment von diesem Verein nicht erwarten“, stellte Mattuschka klar. „Schließlich war Union vor fünf Jahren noch in der Oberliga. Cottbus hat sechs Jahre Bundesliga und dazwischen immer 2. Liga gespielt. Deshalb ist dort natürlich mehr Infrastruktur und Geld vorhanden.“
Alle Wünsche konnten deshalb aber auch beim FC Energie nicht umgesetzt werden. „Nach der guten Hinrunde hatten wir uns mehr erhofft. Die Erwartungen, bis zum letzten Spieltag oben dranzubleiben, waren da“, so Kruska. „Wir haben aber eine super Pokalrunde mit Siegen gegen die Erstligisten Freiburg, Wolfsburg und Hoffenheim gespielt. Ein Halbfinale erreicht man nicht so oft. Es war im Großen und Ganzen eine gute Saison von uns.“
Am Sonntag wird die Freundschaft zwischen Mattuschka und Kruska 90 Minuten ruhen. „Wir werden uns aber nicht auf die Fresse hauen. Es ist ein Derby und das letzte Heimspiel für einige Spieler, die Union verlassen werden“, sagte Mattuschka. „Vor allem Karim Benyamina hat es verdient, dass wir noch einmal drei Punkte einfahren.“ Während Mattuschka auf einen 2:1-Erfolg tippt, will der Cottbuser Kruska mal wieder zu Null spielen und 2:0 gewinnen.
Von Matthias Koch
BERLIN - Marc-André Kruska fuhr diese Woche in Köpenick vor. Der Kapitän des FC Energie Cottbus reiste aber noch nicht zur Partie beim 1. FC Union im Stadion An der Alten Försterei an. Vielmehr wollte er Union-Spielführer Torsten Mattuschka besuchen. Seit 2007 sind die beiden Mittelfeldspieler befreundet. „Wir haben uns in einem Urlaub auf den Malediven kennen gelernt. Seitdem ist der Kontakt geblieben“, erzählte der 23-jährige Kruska.
Auf interessante Weise kreuzen sich nun erstmals die Wege der beiden Kumpel als Spielführer. Mattuschka, der am Montag beim 1:1 des FC Energie gegen den FC Augsburg auf der Tribüne spionierte, spielt seit 2005 bei Union. Seit dem Sommer trägt er die Binde. Kruska, der früher bei Borussia Dortmund und dem FC Brügge kickte, ist seit 2009 in der Lausitz. Er ist der verlängerte Arm von Trainer Claus-Dieter Wollitz. „Dass wir mal als Kapitäne in der 2. Bundesliga direkt aufeinandertreffen, hätte ich im Leben nicht gedacht“, so Mattuschka. „Auf einmal war Marc in Cottbus, in der Stadt, wo ich geboren bin und wo ich gespielt habe.“
Ein bisschen ärgerlich finden die beiden, dass es am Sonntag nur noch ums Prestige geht. Union hat den Ligaverbleib sicher, Cottbus kann nicht mehr aufsteigen. „Ja, das ist besonders für uns sehr schade. Aber bei einem Derby muss man sich nicht motivieren. Bei Union ist die Stimmung ja auch besonders“, sagte Kruska mit Blick auf die ausverkaufte Alte Försterei.
Mit dem Ausgang der Serie können beide Clubs aber wohl leben. „Die Saison war gut, weil wir den Klassenerhalt geschafft haben. Mehr kann man im Moment von diesem Verein nicht erwarten“, stellte Mattuschka klar. „Schließlich war Union vor fünf Jahren noch in der Oberliga. Cottbus hat sechs Jahre Bundesliga und dazwischen immer 2. Liga gespielt. Deshalb ist dort natürlich mehr Infrastruktur und Geld vorhanden.“
Alle Wünsche konnten deshalb aber auch beim FC Energie nicht umgesetzt werden. „Nach der guten Hinrunde hatten wir uns mehr erhofft. Die Erwartungen, bis zum letzten Spieltag oben dranzubleiben, waren da“, so Kruska. „Wir haben aber eine super Pokalrunde mit Siegen gegen die Erstligisten Freiburg, Wolfsburg und Hoffenheim gespielt. Ein Halbfinale erreicht man nicht so oft. Es war im Großen und Ganzen eine gute Saison von uns.“
Am Sonntag wird die Freundschaft zwischen Mattuschka und Kruska 90 Minuten ruhen. „Wir werden uns aber nicht auf die Fresse hauen. Es ist ein Derby und das letzte Heimspiel für einige Spieler, die Union verlassen werden“, sagte Mattuschka. „Vor allem Karim Benyamina hat es verdient, dass wir noch einmal drei Punkte einfahren.“ Während Mattuschka auf einen 2:1-Erfolg tippt, will der Cottbuser Kruska mal wieder zu Null spielen und 2:0 gewinnen.