Halles Trainer Sven Köhler könnte am Mittwoch beim Spiel in Babelsberg mit einem 0:0 leben
Am Mittwoch (19 Uhr) empfängt Babelsberg 03 den Halleschen FC zum Spitzenspiel der Regionalliga Nord. Mit HFC-Trainer Sven Köhler sprach Matthias Koch.
MAZ: Babelsberg und Halle stellen die besten Abwehrreihen der Liga. Droht am Mittwoch ein 0:0?
Sven Köhler: Ich könnte mit dem Resultat ganz gut leben. Aber für die Zuschauer wäre das keine schöne Sache. Beide Mannschaften leben auf jeden Fall mit fünf beziehungsweise acht Gegentoren von ihren sehr guten Defensivleistungen.
Torlos endete auch Ihre Generalprobe bei Hertha BSC II. Waren Sie zufrieden?
Köhler: Mit dem Ergebnis sicherlich, weil Hertha schlechter da steht, als die Mannschaft ist. Nicht in Ordnung war unsere Leistung in der ersten Halbzeit.
Legen Sie als früherer Abwehrspieler besonders großen Wert auf die Defensive?
Köhler: Sie ist Grundvoraussetzung, um guten Fußball nach vorn spielen zu können. Mir ist wichtig, dass wir gut stehen. Ich bin aber kein Defensivfanatiker.
Wie sehen Sie Babelsberg 03?
Köhler: Ich kenne die Mannschaft nicht gut genug. Aber ich glaube, dass sie ordentlichen Fußball spielt und deshalb zu Recht oben steht.
Ursprünglich wollte der HFC als Aufsteiger nur nicht absteigen. Ist dieses Saisonziel noch angebracht?
Köhler: Sicher. Denn entweder spielen wir Unentschieden oder gewinnen nur knapp. Bis auf wenige Ausnahmen haben wir fast immer am Limit gespielt. Um neue Ziele anzugehen, muss noch ein bisschen Zeit bis März oder April vergehen.
Die 4. Liga passt aber nicht wirklich zu den vom Stadtrat abgesegneten Plänen für die Modernisierung des Kurt-Wabbel-Stadions…
Köhler: Eine Stadt wie Halle braucht generell ein neues Stadion, um im Fußball voranzukommen. Das sieht ja noch so aus wie zu meiner aktiven Zeit. Wenn wir so ein Stadion wie Babelsberg hätten, würde ich mich auch nicht aufregen.
Halle hat wie Babelsberg noch kein einziges Spiel verloren. Woran machen Sie die Serie fest?
Köhler: Wir hatten in einigen Situationen ein bisschen Glück und spielen insgesamt sehr diszipliniert.
Sieben Mal teilte Ihre Elf die Punkte. Nerven die Unentschieden?
Köhler: Nein, ich bin mit unseren Punktgewinnen sehr zufrieden. Und da gehören die Unentschieden dazu.
Sie waren einige Jahre in Dresden Co-Trainer von Christoph Franke. Haben Sie noch Kontakt zu Ihrem „Lehrmeister“?
Köhler: Natürlich. Er hat mich die meisten Jahre meines Fußballerlebens als Trainer und Chef begleitet.
Als Aktiver spielten Sie in der DDR-Nationalelf, der DDR-Oberliga, im Europacup und in der 2. Bundesliga. Was ist davon hängen geblieben?
Köhler: Die Erfahrung. Außerdem gibt es schöne Erinnerungen. Aber der Fußball entwickelt sich immer weiter. Und es bringt nichts, immer wieder von früher anzufangen. Das konnte ich schon als Spieler nicht leiden.