1. FC Union Berlin gewinnt 2:0 im Ostduell gegen Erzgebirge Aue
BERLIN - Erzgebirge Aue erschien nach der 0:2-Niederlage im Drittligapunktspiel beim 1. FC Union Berlin in Überzahl zur Pressekonferenz. Am Tisch nahmen Trainer Rico Schmitt, Teammanager Heiko Weber und Präsident Uwe Leonhardt Platz. Der Gastgeber hatte dagegen wie gewohnt lediglich Trainer Uwe Neuhaus entsandt. Da offiziell nur Neuhaus und Schmitt ihre Statements abgaben, hätte sich Aue diesen Aufmarsch sparen können.
Mit der Effektivität des 1. FC Union konnten die Sachsen auch auf dem ruinierten Rasen im Jahn-Sportpark nicht mithalten. Zwei Standards reichten den Köpenickern aus, um vor der Pause eine Vorentscheidung herbeizuführen. Erst traf Macchambes Younga-Mouhani von der Strafraumgrenze nach einem Eckball von Marco Gebhardt zum 1:0 (33.). Dann netzte mit Christian Stuff ein weiterer Defensivmann zum 2:0 ein. Vorausgegangen war ein Freistoß von Torsten Mattuschka. „Wir haben spielerisch nicht geglänzt, aber den Vorsprung auch nicht ungeschickt verteidigt“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus.
In der zweiten Halbzeit musste seine Elf das 2:0 nur verwalten, nachdem Christian Stuff und Karim Benyamina bis zur 61. Minute weitere Chancen ausgelassen hatten. Nun übernahmen die Gäste die Initiative. Union-Keeper Jan Glinker hielt seinen Kasten gegen Mabula Lukunku (69., 87.) und Marc Hensel (71.) aber sauber.
„Wir wollten zu einem Spitzenspiel beitragen. Schade, dass uns nicht der Anschlusstreffer gelungen ist“, ärgerte sich Heiko Weber, der trotz seiner Chefrolle in Aue mangels Fußball-Lehrerschein nicht als Trainer, sondern nur als Teammanager bezeichnet werden darf.
Die Gäste beklagten die Entstehung beider Gegentore. Aus ihrer Sicht habe Steven Ruprecht beim 1:0 im Abseits gestanden. Zudem wäre das Foul von Thomas Paulus an Karim Benyamina zum Freistoß vor dem 2:0 keines gewesen
Dem 1. FC Union, bei dem Younga-Mouhani trotz diverser Verletzungen an Sprunggelenk, Hand und Augenlid bis zum Ende durchhielt, war das egal. „Fußballerisch war es sicher kein Klassiker. Aber mit dem nötigen Schwein haben wir zu Null gespielt und drei Punkte gewonnen“, meinte Manager Christian Beeck nach der Rückkehr auf Aufstiegsrang zwei. Einzig die schwache Kulisse von 7022 Zuschauern störte etwas. Wegen des nasskalten Wetters wurde es wieder nichts mit der erhofften Rekordkulisse von über 10 000 Fans. (Von Matthias Koch)