Jena unterliegt 0:1 in Unterhaching und muss wieder nach unten schauen
Von Matthias Koch
Unterhaching (OTZ). Peter Schreiber leistete nach dem Abpfiff spontan erste Hilfe. Der Präsident des FC Carl Zeiss Jena und DRK-Chef von Jena und Eisenberg tröstete seine Spieler nach der 0:1 (0:1)-Niederlage bei der Spielvereinigung Unterhaching direkt an der Bank.
"Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir einen Schritt nach vorn kommen können. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit guten Fußball gespielt , sagte Jenas Trainer René van Eck nach seiner ersten Auswärtsniederlage im fünften Spiel. "Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. In der zweiten Hälfte war es genauso. Schlussendlich fahren wir mit null Punkten nach Hause.
Die über 1000 Zeiss-Fans unter den 4100 Zuschauern im nicht mehr ganz zeitgemäßen Sportpark spendeten ihrer Mannschaft nach dem hochklassigen Drittligaspiel dennoch Beifall. Sie erkannten an, dass Jena trotz der Niederlage eines der besten Auswärtsspiele der letzten Jahre absolviert hatte.
"Wir haben sehr glücklich gewonnen. Wir sind auf einen starken Gegner getroffen, der in der Tabelle noch nicht da steht, wo er stehen könnte , gab Unterhachings Übungsleiter Ralph Hasenhüttl zu. "Wir müssen uns bei unserem hervorragenden Keeper Darius Kampa bedanken, dass wir kein Gegentor kassiert haben. In Kampa fanden beispielswiese Nils Petersen (14.), Sebastian Hähnge (25., 35.) und Andre Schembri (31.) ihren Meister. Aus aussichtsreicher Position drüber oder daneben zielten Sebastian Hähnge (14., 28., 70.), Carsten Sträßer (16., Latte), Robert Müller (37., Latte) und André Schembri (54.). Hähnge sah sich zudem in der 84. Minute elfmeterreif gefoult. Und zu allem Überfluss köpfte der Unterhachinger Thorsten Schulz einen Kopfball von Hähnge in der 90. Minute von der Torlinie.
Angesichts dieser vielen Gelegenheiten, die gut und gern für drei Spiele gereicht hätten, war es umso bitterer, dass die Rand-Münchner als Sieger vom Platz gingen. Aber im Fußball zählen nun mal nur die Tore. Und der Unterhachinger Anton Fink erzielte bei Nieselregen an diesem Tag in der 30. Minute das Goldene Tor. Vorausgegangen war eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Jenas Abwehrchef Robert Müller. Anton Fink, der schon in der 23. Minute gefährlich abgezogen hatte, nutzte eine der wenigen Vorpausenchancen der Gastgeber konsequent aus.
Unterhaching setzte in der zweiten Hälfte verstärkt auf Konter und hätte durch Oliver Fink (51./von Carsten Nulle großartig gehalten), Marcus Steegmann (53.) sowie Anton Fink (65., 67.) den Vorsprung durchaus ausbauen können. So blieb das packende Match bis zum Schluss inklusive längerer Nachspielzeit sehr spannend.
Leider gab es auch negative Begleiterscheinungen. Auf Unterhachinger Seite sahen zwei Akteure Rot. Roman Tyce (67.) soll Referee Tobias Stieler (Obertshausen) beleidigt haben. Tobias Schweinsteiger, Bruder von Bayern-Star Bastian Schweinsteiger, stieß in der Nachspielzeit bei einem Kopfballduell Jenas Verteidiger Ralf Schmidt brutal um. Leider hatten nach Spielende auch nicht alle Jenaer Kicker ihre Nerven im Zaum. Nulle legte sich mit einem Ordner an, und nur Hansen war bereit, sich zum Spiel zu äußern.