Nach starkem Auswärtsauftritt ohne Punkt
Carl Zeiss vergab Chancen fĂĽr drei Spiele und muss in der Tabelle wieder nach unten schauen
Unterhaching – Peter Schreiber leistete nach dem Abpfiff spontan Erste Hilfe. Der Präsident des FC Carl Zeiss Jena und DRK-Chef von Jena und Eisenberg tröstete seine Spieler nach der mehr als unglücklichen 0:1 (0:1)-Niederlage bei der Spielvereinigung Unterhaching direkt an der Bank.
„Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir einen Schritt nach vorn kommen können. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit guten Fußball gespielt“, blieb auch Trainer René van Eck gefasst nach seiner ersten Auswärtsniederlage im fünften Spiel. „Leider konnten wir unsere vielen Chancen nicht nutzen. In der zweiten Hälfte war es genauso. Leider fahren wir mit null Punkten nach Hause.“
SpVgg-Torwart Kampa erwischten einen Top-Tag
Die über 1000 Zeiss-Fans unter den 4100 Zuschauern im nicht mehr ganz zeitgemäßen Generali-Sportpark spendeten ihrer Mannschaft nach dem hochklassigen Spiel ebenfalls Beifall. Sie erkannten an, dass Jena trotz der Niederlage eines der besten Auswärtsspiele der letzten Jahre absolviert hatte.
„Wir haben sehr glücklich gewonnen. Wir sind auf einen starken Gegner getroffen, der in der Tabelle noch nicht da steht, wo er stehen könnte“, gab Unterhachings Übungsleiter Ralph Hasenhüttl zu. „Wir müssen uns bei unserem hervorragenden Keeper Darius Kampa bedanken, dass wir kein Gegentor kassiert haben.“
In Kampa fanden beispielsweise Nils Petersen (14.), Sebastian Hähnge (25., 35.) und Andre Schembri (31.) ihren Meister. Aus aussichtsreicher Position drüber oder daneben zielten Sebastian Hähnge (14., 28., 70.), Carsten Sträßer (16., Latte), Robert Müller (37., Latte) und Andre Schembri (54.). Sebastian Hähnge sah sich zudem in der 83. Minute elfmeterreif gefoult. Und zu allem Überfluss köpfte der Unterhachinger Thorsten Schulz einen Kopfball von Sebastian Hähnge in der 90. Minute von der Torlinie.
Angesichts dieser vielen Gelegenheiten, die gut und gern für drei Spiele gereicht hätten, war es umso bitterer, dass die Münchner als Sieger vom Platz gingen. Aber im Fußball zählen nun mal nur die Tore. Und der Unterhachinger Anton Fink erzielte bei Nieselregen an diesem Tag in der 29. Minute das Goldene Tor. Vorausgegangen war eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Jenas Abwehrchef Robert Müller. Anton Fink, der schon in der 23. Minute gefährlich abgezogen hatte, nutzte eine der wenigen Vorpausenchancen der Gastgeber konsequent aus.
Unterhaching setzte in der zweiten Hälfte auf Konter und hätte durch Oliver Fink (51., von Carsten Nulle großartig gehalten), Marcus Steegmann (53.) sowie Anton Fink (65., 67.) den Vorsprung ausbauen können. So blieb das packende Match bis zum Schluss sehr spannend.
Zwei Feldverweise gegen die Gastgeber
Leider gab es aber auch negative Begleiterscheinungen. Bei Unterhaching sahen zwei Akteure die Rote Karte: Roman Tyce soll Schiedsrichter Tobias Stieler (Obertshausen) beleidigt haben. Und Tobias Schweinsteiger, Bruder von Bayern-Star Bastian Schweinsteiger, rammte in der Nachspielzeit bei einem Kopfballduell Jenas Verteidiger Ralf Schmidt brutal um. Leider hatten auch beim FC Carl Zeiss nach Spielende nicht alle Kicker ihre Nerven im Zaum. Matthias Koch
Unterhaching: Kampa – Schulz, Bucher, Hörnig, Nagy – Tyce (67. Feldverweis) - O. Fink, Villar (90.+2 Hain), Zillner – A. Fink, Steegmann (82. Schweinsteiger, 90.+2 Feldverweis)
Jena: Nulle – Wallschläger, Müller, Riemer, R. Schmidt – Hansen – Sträßer (72. Amrhein), Eckardt, Schembri, N. Petersen (61. Amirante) – Hähnge
Stieler (Obertshausen) – 4200 – 1:0 A. Fink (29.)