Erfurt und Union Berlin spielen 1:1
ERFURT - Kurz vor der Pause des Drittliga-Spitzenspiels Rot-Weiß Erfurt gegen den 1. FC Union Berlin wurde es hektisch. Die heimstarken Erfurter forderten nach einer Schwalbe von Thiago Rockenbach da Silva im „Zweikampf“ mit dem Berliner Christian Stuff Elfmeter. Der Pfiff des Unparteiischen Helmut Fleischer ertönte jedoch Sekunden später in der anderen Hälfte. Obwohl der Erfurter Kapitän Alexander Schnetzler gefoult hatte, lief sein Mitspieler Matthias Peßolat wild protestierend auf den Bundesligaschiedsrichter zu. Da Peßolat Minuten zuvor schon eine Verwarnung gesehen hatte, zückte Fleischer Gelb-Rot (42.).
Diese Szene sollte den 1. FC Union vor 9358 Zuschauern im Steigerwaldstadion wieder ins Spiel bringen und am Ende zum 1:1-Punktgewinn beitragen. „Wir können mit dem Unentschieden leben. Denn nach der ersten Halbzeit hätten wir mit 0:3 zurückliegen können“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus. „Die Gelb-Rote Karte kam uns natürlich entgegen. Nach der Pause hat sich die Mannschaft jedoch mit aller Macht gegen die Niederlage gewehrt.“
Bis zur Pause besaß Union einen Schutzengel. Nur mit viel Glück und dem Können von Schlussmann Jan Glinker überstanden die „Eisernen“ die Erfurter Großchancen von Denis Wolf (1.), Thiago Rockenbach da Silva (5., 36.) und Albert Bunjaku (12., 25./Latte, 41.). Das 1:0 durch einen Kopfstoß von Wolf nach Flanke des Ex-Unioners Martin Hauswald (12.) war angesichts ihrer klaren Überlegenheit eine sehr mickrige Ausbeute für die Erfurter.
Bei Union ging dagegen lange nach vorn nur etwas, wenn Torsten Mattuschka per Freistoß (15.) oder Fernschuss (40., 45.) auf den Erfurter Kasten zielte. „Wir hatten einfach zu viele Ausfälle“, sagte Trainer Neuhaus und meinte damit in erster Linie Marco Gebhardt, den Ex-Erfurter Patrick Kohlmann, Michael Bemben, Nico Patschinski und Karim Benyamina.
Es spricht für die Berliner, dass sie nach der Pause dennoch mit Macht auf den Ausgleich drückten. Der Sekunden zuvor eingewechselte Hüzeyfe Dogan rettete nach einer Kombination über Nico Patschinski und Marco Gebhardt mit dem 1:1 (71.) wenigstens einen Zähler.
Am Sonnabend empfangen die Köpenicker zum Spitzenspiel Kickers Emden. (Von Matthias Koch)