Trainer Andreas Bergmann kommt mit Hannover 96 II ins „Karli“
Hannover 96 II gastiert am Freitag (19 Uhr) bei Babelsberg 03. Mit Hannovers Coach Bergmann sprach Matthias Koch.
MAZ: Verstärken Sie in dieser Woche das Elfmeterschuss-Training?
Andreas Bergmann: Wie kommen Sie jetzt darauf?
Weil der Babelsberger Schlussmann Marian Unger zuletzt zwei Strafstöße halten konnte…
Bergmann: Aha. An Elfmeter haben wir nicht gedacht. Wir bereiten uns dennoch gut vor. Meine Mannschaft, die wahrscheinlich die jüngste der Regionalliga ist, soll eine vernünftige Leistung abrufen. Wir wollen den Gegner so fordern, dass wir den Elfmeter überhaupt nicht brauchen.
Sie haben auswärts bislang zehn von zwölf möglichen Punkten geholt, daheim in vier Partien noch keinen einzigen. Wie geht das?
Bergmann: Das fällt natürlich auf. Wir sind eine Mannschaft, die versucht, zu agieren. Da ist es egal, ob wir Dritter oder Achter werden. Wir wollen natürlich die Klasse halten. Aber es geht in erster Linie darum, die Jungs für den Sprung zu den Profis weiterzuentwickeln. Auswärts ist uns das bislang besser gelungen. Zu Hause gibt es so etwas wie einen Fluch.
Freuen Sie sich auf das Wiedersehen mit SVB-Coach Dietmar Demuth?
Bergmann: Ja, als er die St. Pauli-Profis betreute, war ich für den Nachwuchs verantwortlich. Wir haben gut zusammengearbeitet und haben uns kürzlich beim Spiel Kiel gegen Chemnitz getroffen.
Babelsberg hat erst zwei Treffer kassiert und zu Hause alles gewonnen. Wie wollen Sie dieses Bollwerk überwinden?
Bergmann: Wir machen uns wenig Sorgen über den Gegner. Babelsberg spielte bislang konstant, gewann aber auch einige Begegnungen sehr knapp. Wir wollen versuchen, den Positivlauf der Babelsberger zu beenden.
Sind Sie mit dem Niveau der Regionalliga zufrieden?
Bergmann: Ja, für unsere jungen Dachse ist es genau das richtige Betätigungsfeld, um Erfahrungen zu sammeln.
Wie wirkt sich die Verletzung von Nationaltorwart Robert Enke auf Ihr Team aus?
Bergmann: Am letzten Wochenende konnte Morten Jensen noch für uns spielen. Wie das in den nächsten Wochen sein wird, muss man sehen. Dann kommt bei uns möglicherweise noch ein jüngerer Keeper zum Einsatz. Das wird mit der sportlichen Leitung der Profis abgesprochen.
Sie sind auch Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Haben Sie mit dem großen Fußball abgeschlossen?
Bergmann: Wie meinen Sie das? Ich bin doch direkt mitten drin!
Aber nicht im Rampenlicht, in dem Sie als Cheftrainer beim FC St. Pauli standen…
Bergmann: Das stimmt. Was man da in wenigen Jahren erlebt, ist ein Crashkurs für einen Trainer. Das machen andere in einem Jahrzehnt nicht mit. Der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale im Jahr 2006 war eine tolle Geschichte. Wichtig ist jedoch für mich, dass ich etwas bewirken kann. Dafür brauche ich die Öffentlichkeit nicht. Im Moment macht mir die Entwicklung von Talenten unheimlich viel Spaß.